Die Produktion von Nutzfahrzeugen ist aufgrund stark heterogener Kundenanforderungen in den weltweiten Nutzfahrzeugmärkten durch eine hohe Variantenvielfalt geprägt. Um die Variantenvielfalt zu beherrschen und die weltweiten Kunden zu beliefern, sind komplexe Prozessketten innerhalb der Entwicklungs- und Produktionsnetzwerke erforderlich. Die Beherrschung dieser Produkt- und Prozesskomplexität ist daher eine zentrale Herausforderung für die Nutzfahrzeughersteller und stellt gleichzeitig einen strategischen Erfolgsfaktor im weltweiten Wettbewerb dar.
Additive Manufacturing (AM), als neue Produktionstechnologie im Rahmen der Digitalen Fabrik, trägt zur Bewältigung dieser Herausforderung bei. Durch den Einsatz von AM besteht die Möglichkeit, existierende Prozessketten teilweise oder sogar vollständig zu substituieren. Neben der Einsparung von Fertigungs- und Montageprozessen für einzelne Bauteile können Logistikprozesse innerhalb der Entwicklungs- und Produktionsnetzwerke entfallen. Neue Möglichkeiten für Nutzfahrzeughersteller eröffnen sich auch durch die Möglichkeit, in kürzerer Zeit Prototypen herzustellen oder auf kostenintensive Ersatzteillager zu verzichten. Aufgrund der flexiblen Einsetzbarkeit der verschiedenen AM-Verfahren sind Nutzenpotenziale für Nutzfahrzeughersteller sämtlicher Unternehmensgrößen und Produktspektren vorhanden.
FOKUS
Derzeit existiert jedoch noch Forschungsbedarf im Hinblick auf den Einsatz des AM in der Nutzfahrzeugproduktion. Im Leitprojekt wird der Fokus auf potenziellen Anwendungen in der Serienproduktion liegen. Zudem wird die Herstellung von Ersatzteilen und Prototypen betrachtet. Darüber hinaus soll untersucht werden, bei welchen Nutzfahrzeugbauteilen sich der Einsatz welches AM-Verfahrens eignet. Dabei sind sowohl wirtschaftliche als auch technische Bewertungskriterien zu berücksichtigen. Im Projekt soll außerdem ein Konzept zur Gestaltung von Prozessketten ausgearbeitet werden, die durch AM verändert werden, um die Integration des AM in die Entwicklungs- und Produktionsnetzwerke der Nutzfahrzeughersteller zu ermöglichen.
PROJEKTTEILNEHMER
In das Projekt wurden sowohl Hersteller als auch Zulieferunternehmen aus den Bereichen LKW, Landmaschinen und Baumaschinen einbezogen.
Laufzeit des Projektes: 01.08.2016 – 31.10.2019