Die CVC-Wasserstoffstrategie umfasst drei Grundstrategien, die durch geeignete Aktivitäten umgesetzt werden:
Grundstrategie 1: Kompetenzen im Bereich von Wasserstofftechnologien in Rheinland-Pfalz identifizieren, vernetzen und weiterentwickeln
Im Rahmen der ersten Grundstrategie sollen im CVC bzw. im Land Rheinland-Pfalz Kompetenzen im Bereich Wasserstoff identifiziert, vernetzt und weiterentwickelt werden. Dies betrifft zum einen die Wirtschaft, zum anderen die Hochschul- und Forschungslandschaft. Ein zentraler Baustein ist das Netzwerk „wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge“. Hier führt der CVC Akteure zusammen, die über die notwendigen (Basis-)Kompetenzen verfügen, um gemeinsam Wasserstofftechnologien im Nutzfahrzeugbereich erfolgreich zu etablieren. Das Netzwerk soll als Vernetzungsplattform dienen, Technologiethemen vorantreiben, Innovationsprojekte umsetzen und eine Transferfunktion in Bezug auf Technologien und Know-how erfüllen. Der Kick-Off des Netzwerkes fand am 09.07.2021, mit über 100 Teilnehmern, in Form eines WebSeminars statt.
Eine weitere, schon relativ weit fortgeschrittene strategische Maßnahme ist der Aufbau eines Prüfstandes für Wasserstoffmotoren an der TU Kaiserslautern. Mit finanzieller Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz werden dort Voraussetzungen geschaffen, um damit exzellente Forschung im Bereich Wasserstoffantriebe für Nutzfahrzeuge zu betreiben. Mit dem entwickelten Know-how und den entsprechenden Test- und Prüfeinrichtungen sollen dann speziell auch kleine und mittlere Unternehmen beim Aufbau eigener Wasserstoff-Kompetenzen unterstützt werden.
Im Rahmen der CVC-Wasserstoffstrategie ist Technologieoffenheit sehr wichtig. Dementsprechend werden auch Aktivitäten im Bereich der Brennstoffzellen verfolgt. Hier ist insbesondere geplant Prüfstände für Brennstoffzellen zu stärken.
Grundstrategie 2: Rahmenbedingungen für den Einsatz wasserstoffbetriebener Nutzfahrzeuge gestalten
Die zweite Grundstrategie befasst sich mit der Gestaltung notwendiger Rahmenbedingungen für den Einsatz wasserstoffbetriebener Nutzfahrzeuge. Hier geht es insbesondere darum, die Regulatorik auf nationaler und EU-Ebene so weiter zu entwickeln, dass sich Wasserstoffantriebe für Nutzfahrzeuge erfolgreich am Markt etablieren können. Hierzu unterstützt der CVC strategische Initiativen des Landes Rheinland-Pfalz sowie der relevanten Verbände. U.a. wurden dazu strategische Positionspapiere erstellt und Allianzen mit strategischen Kooperationspartnern initiiert.
Mindestens ebenso wichtig wie die passende Regulatorik ist die Bereitstellung von Wasserstoff als Energieträger. Hier hat der CVC Kooperationen mit aktuellen und zukünftigen Wasserstoffproduzenten aufgenommen und arbeitet aktuell Ideen für Förderprojekte aus, in denen neuartige technologische Lösungen für eine dezentrale Wasserstoffbereitstellung entstehen werden. Ziel ist es, über unterschiedliche, sich ergänzende Ansätze eine verlässliche Wasserstoffversorgung von Nutzfahrzeugen sicher zu stellen.
Es ist auch unabdingbar parallel zu den vorgenannten Aktivitäten Informations- und Aufklärungsarbeit zu leisten. Nur so lassen sich das Verständnis und die Akzeptanz von wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen fördern. Die Online-Vorstellung der CVC-Wasserstoffstrategie, die CVC-Jahrestagung mit dem Schwerpunkt Wasserstoff oder der Newsletter mit dem Schwerpunktthema „Wasserstoff“ sind aktuelle Beispiele für die Umsetzung der Strategie.
Grundstrategie 3: Innovationsprojekte für wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge initiieren und umsetzen
Die dritte Grundstrategie konzentriert sich auf die Entwicklung und realitätsnahe Erprobung konkreter Wasserstofftechnologien. Der strategische Fokus liegt dabei zunächst auf der Entwicklung und Erprobung eines Wasserstoffverbrennungsmotors. Aufgrund der hohen Dringlichkeit müssen sehr schnell geeignete Lösungen bereitgestellt werden. Dies erfordert wiederum zwingend eine Fokussierung der verfügbaren Kompetenzen und Ressourcen. Gleichwohl werden in diesem Zusammenhang technische Lösungen wie Tanksysteme entwickelt, die auch für den Betrieb von Brennstoffzellenfahrzeugen nutzbar sind. Unter Federführung des CVC wurde eine Projektskizze erstellt und beim Bundesministerium für Wirtschaft eingereicht und angenommen. Das daraus resultierende Projekt „WaVe“ wird seit dem 01.07.2021 von 18 Partnern aus Industrie und Forschung umgesetzt. Die Konsortialführung obliegt dabei der Daimler Truck AG, die organisatorische und administrative Steuerung übernimmt der CVC.